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LANDESgRUPPE WEST

Hüftgelenkdysplasie (HD) und die
Form der Oberfläche der Wurfkiste

Es fiel mir schon häufiger auf, dass auf Facebook Fo-
tos von Welpen gepostet wurden, die in Wurfkisten
lagen, deren Bodenbeschaffenheit sehr rutschig war.
Vor einiger Zeit fand ich einen Artikel auf Face-
book, der mich sehr überzeugt hat und dessen Inhalt
ich hier auszugsweise wiedergeben möchte.
Die HD wird schon seit mehr als 50 Jahren unter-
sucht und die meisten Zuchtverbände schreiben eine
Untersuchung der Zuchttiere auf Hüftgelenksdyspla-
sie vor. Trotzdem konnte sie bisher nicht ausgerottet
werden. Die Wissenschaft geht mittlerweile davon Bugatti; D. Roosenband und Thomas Blink
aus, dass die Ursachen der HD nur zu 20 % genetisch
sind, der Rest ist umweltbedingt. Manche Wissen-
schaftler stellen sogar die Theorie auf, dass es sich
um einen biomechanischen Prozess handelt und
Rassen, die ein hohes Verhältnis von Körpergewicht Fee; Lis Thilmany
zu Größe haben, ein höheres Risiko haben, HD zu
entwickeln. Bulldogge und Mops sind am stärksten
betroffen, während Windhunde weniger betroffen
sind.

Auch eine zu reichhaltige Ernährung fördert die
Entstehung von HD.
Könnte vielleicht die Beschaffenheit des Bodenbe-
lags der Wurfkiste einen Einfluss auf die Entwicklung
der HD haben? Ein Blick auf die Wildhunde und Wölfe
sagt uns, dass die Beschaffenheit der Wurfhöhlen im-
mer konkav ist, also eher die Form einer Schüssel hat
und die Bodenbeschaffenheit griffig ist. Die Welpen
haben also eine gute Bodenhaftung unter den Füßen,
wenn sie säugen. Und sie benutzen nicht die Knie und
den Bauch, um zur Milchquelle zu krabbeln, sondern
ihre Füße.
Vielleicht kann auch damit erklärt werden, dass wil-
de Hunde nicht an HD leiden. Hundewelpen werden
mit normalen Hüften geboren, die HD entwickelt sich
erst später.
Wenn das wirklich so ist, dann könnte man hier
doch Abhilfe schaffen. Ich finde, ein Versuch lohnt
sich.
Es gibt Studien, die zeigen, dass sich bereits im
Alter von 2 Wochen eine Lockerheit des Hüftgelenks
gebildet hat. Bei einer ebenen Wurfkiste strampeln
die Welpen und versuchen auf Knien und Bauch zu
der Milchquelle zu gelangen und belasten somit die
Hüftgelenke.
Seither versuche ich, die Wurfkiste so auszulegen,
dass eine Mulde entsteht, auch achte ich auf die Be-
schaffenheit der Decken, deren Oberfläche möglichst
griffig sein soll.
Und tatsächlich bewegen die Welpen sich anders, sie
benutzen von Anfang an ihre Füsse.

Gerda Schlichting

Bugatti

34 05/2021 UNSER BÄR