Fortsetzung: SAS-Gentests für Neufundländer

Die Proben wurden lediglich mit den letzten 6 Ziffern der Chipnummern und nur mit Rufnamen gekennzeichnet. Ebenso wurden für den Zeitraum, bis die Ergebnisse vorlagen, die Auswertungen aus der Datenbank entfernt, um keinerlei Nachforschungsmöglichkeit zu bieten. Die auf dem entsprechenden Formular unter "optional information" abgefragten Angaben wurden nicht mitgeteilt.

Nach gut 2 Wochen wurden uns die Ergebnisse von 10 Hunden am 13.6.2013 übermittelt.

2 Auswertungen fehlten. Diese beiden Proben wurden aber bis heute in keinster Weise vom USA-Labor bemängelt!

Erst auf meine Nachfrage am 14.6.2013, wann denn die beiden restlichen Ergebnisse kommen würden, wurde mir mitgeteilt, dass diese keine eindeutige Sequenz aufweisen würden und man sie ein 2. Mal testen wolle, mit dem Versprechen, dass sie innerhalb einer Woche nachgereicht würden.
Diese Woche verging. Wieder keine Reaktion des Labors.
Erneut fragte ich am 21.6.2013 nach mit folgendem Text (Übersetzung Karin Butenhoff): "Entschuldigung für die erneute Nachfrage, aber hier in Deutschland haben wir Freitag, den 21. Juni, 17.00 Uhr in der Zwischenzeit, in Ihrer email vom 14. Juni haben Sie versprochen, die Ergebnisse der fehlenden 2 Proben in dieser Woche zu senden, aber diese Woche ist nun vorbei!
Wann können wir diese definitiv bekommen?
Falls dies nicht möglich ist, erstatten Sie uns bitte unverzüglich die 2 x 51,-- = 102,-- US-Dollar ohne zusätzliche Bankgebühren."

Schon nach 18 Minuten (!) erhielt ich die Antwort, dass man die beiden Proben in der nächsten Woche (nunmehr 26. KW) ein 3. Mal "durchlaufen" lassen wolle, aber keinesfalls eine Rückzahlung möglich sei, da Zeit und Material bereits verwandt wurden"

Aufgrund der uns vorliegenden 10 Auswertungen konnten wir Folgendes feststellen:

Bei 5 von 10 Hunden stimmt das Gentestergebnis nicht mit dem Phänotyp überein!
Von 4 eingesandten SAS-betroffenen Hunden ergab sich nur bei 2 Hunden ein positives Testergebnis. Von den 6 eingesandten SAS-freien Hunden war laut Gentest nur 1 Hund frei, während 5 als SAS-positiv diagnostiziert wurden. Ausgerechnet dieser angeblich freie Hund hatte 2-SAS-betroffene Nachkommen.

Auch bei dieser relativ geringen Zahl von Hunden ist schon jetzt deutlich abzusehen, dass der Gentest nicht zuverlässig ist! Er hat keinerlei Aussagekraft für das SAS-Risiko und sollte auf gar keinen Fall für Zuchtentscheidungen herangezogen werden.

Wie wichtig es aber war und ist, Blutproben und Kopien der Untersuchungsbefunde in die Schweiz zu senden, kann jeder an diesem Beispiel sehen!

Dank sei all denjenigen, die dies bisher getan haben!

So konnten wir schnell auf die Proben zurückgreifen, um innerhalb kürzester Zeit dieses leider enttäuschende Ergebnis trotz der überschwänglichen Ankündigung zu bekommen.

Wir bitten Sie also dringend erneut: Lassen Sie Ihrem/n Hund/en Blut abnehmen, die beste Gelegenheit ist bestimmt der nächste Impftermin!

Seit 3 Jahren hat der Schweizerische Neufundländer-Klub lt. Zuchtordnung die Blutabnahme für alle Welpen zur Pflicht gemacht!

In Deutschland gibt es ebenfalls schon einige Züchter, die dies konsequent verfolgen.

Warum gehören Sie nicht auch dazu?

Es ist wahrhaftig eine Kleinigkeit und der Preis ist gering - aber der Nutzen wird für uns alle und vor allem für die Neufundländer gross sein!

Jeder Hund, von dem wir kein Blut bekommen, ist eine verlorene Information!
Karin Butenhoff

Webseite Uni Bern

Formular für die Blutproben
Blutprobe und ausgefülltes Formular schicken an:
Vetsuisse Fakultät der Universität Bern
Prof. Dr. Tosso Leeb
Institut für Genetik
Bremgartenstr. 109a, Postfach 8466
CH-3001 Bern